Andreas ist 13 und geht in die 7. Klasse. Seine Mutter wundert sich schon seit längerem, wie bedrückt er wirkt, wenn er morgens zur Schule geht. Er will nicht mit ihr darüber sprechen, was mit ihm los ist. Erst als ihr auffällt, dass sein gesamtes erspartes Geld fehlt, gesteht er ihr, dass er zwei Schülern aus der 10. Klasse Geld gibt, damit sie ihn ‚in Ruhe lassen‘.
Eltern sind häufig ratlos angesichts von Gewalt und Bedrohungen unter Kindern und Jugendlichen. Sie können manchmal nur schwer einschätzen, was noch altersübliche „Rangeleien“ sind, und wo diese in bedrohliche Aggressivität und Gewalt umschlägt. Zumal die davon betroffenen Kinder oft aus Angst vor weiterer Eskalation schweigen.
Sie reagieren dann eher mit Leistungseinbrüchen, mit Schulangst oder körperlichen Krankheitssymptomen. Viele Mädchen und Jungen leiden heute auch unter subtileren Gewaltformen wie massives Ausgrenzen, Ignorieren und Abwerten, bekannt unter dem Begriff „Mobbing“. Die Auswirkungen von Mobbing sind nicht weniger gravierend für die Betroffenen als offene Gewaltanwendung.
Erziehungsberatung kann helfen, dass Eltern und Kinder sich unterstützt fühlen, mit solch belastenden Situationen umzugehen. Sie kann es Eltern ermöglichen, ihr Kind besser davor zu schützen, Opfer zu werden oder auch andere zum Opfer zu machen.