Wenn Eltern sich trennen, ist das für alle Mitglieder einer Familie eine große Herausforderung. Die Frankfurter Erziehungs- und Familienberatungsstellen bieten vor, während und nach der Trennungsphase kostenfreie und vertrauliche Beratung für Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien an.
Mögliche Fragen, die in der Beratung besprochen werden können, sind zum Beispiel, welche Unterstützung und Begleitung Kindern und Jugendlichen in dieser Zeit gut tut, wie das Umgangsrecht wahrgenommen und ausgestaltet werden kann, welche Möglichkeiten es gibt, wenn Eltern getrennt leben und gemeinsam erziehen und/oder neue Partnerschaften hinzukommen.
Zusätzlich gibt es in einzelnen Beratungsstellen weitere Angebote für betroffene Familien:
•Gruppen für Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien
•Konfliktregulierende Beratung
•Beschützter Umgang
•Kinder Im Blick (KIB)
Gruppen für Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien
In den Gruppensitzungen (meist 10 -12 an der Zahl) erleben die Kinder, dass sie mit ihren Fragen und dem Erleben der Trennung der Eltern nicht allein sind.
Das Kennenlernen in der Gruppe mit gemeinsamen Ritualen, Arbeitseinheiten und Spiel- und Erholungsphasen, das Vereinbaren der Verschwiegenheit der Gruppe, diese Elemente tragen zum Zusammenwachsen bei.
In den Gruppen betrachten wir die familiäre Lebenssituation der Kinder, ihre daraus erwachsenden Fragen und Nöte. Dann geht es um das Erkennen und Bearbeiten der Gefühle. Wir stellen in Rollenspielen ‚typische‘ oder auch ganz spezielle Konflikte von Trennungs- und Scheidungskindern in ihrer Familie dar und suchen nach Lösungen und Bewältigungsmöglichkeiten. Perspektiven und Zukunftswünsche führen dann gegen Ende der Gruppe oft zu der schmerzlichen, aber notwendigen Erkenntnis, dass viele Wünsche nicht in Erfüllung gehen können und dass man von ihnen Abschied nehmen muss, um frei zu sein für neue Zukunftsperspektiven.
In den Gruppen wird es den Kindern möglich, über die Trennung der Eltern offen zu reden, ihre oft widersprüchlichen Gefühle wie Scham, Trauer, Wut zu sortieren und selbst besser zu verstehen.
Begleitende Gespräche mit den getrennt lebenden Eltern sind Teil der Gruppenarbeit. Sie dienen dazu, Trennung und Scheidung aus der Sicht von Kindern zu vermitteln, auf mögliche Verhaltensänderungen hinzuweisen, die inhaltlichen Themen zu erläutern und die Eltern in ihrer individuellen wie gemeinsamen Erziehungsaufgabe zu stärken.
Gruppen für Kinder aus Trennungs- und Scheidungs-
familien bieten folgende Beratungsstellen an:
Bockenheim (Internationales Familienzentrum)
Eschersheim ( Evangelischer Regionalverband)
Gallusviertel (Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe)
Höchst (Evangelischer Regionalverband)
Rödelheim (Erziehungshilfe Rödelheim)
Stadtmitte (Caritasverband) – mehr Infos –
Konfliktregulierende Beratung
Innerhalb des Projekts FraKoM (Frankfurter Kooperationsmodell) bieten der Caritasverband und das Evangelische Zentrum für Beratung und Therapie am Weißen Stein sowie in Hoechst konfliktregulierende Beratungen (KrB) an. Eltern, die sich im Rahmen einer Trennung oder Scheidung strittigen Sorge- und Umgangsrechtsverfahren befinden, können eine konfliktregulierende Beratung (KrB) kostenfrei in Anspruch nehmen. Vorraussetzung ist dabei eine Überweisung durch das zuständige Familiengericht.
Beschützter Umgang
Begleiteter oder beschützter Umgang ist dann sinnvoll, wenn wegen eines sehr strittigen Elternkonfliktes, wegen Erkrankung eines Elternteils oder wegen einer sehr langen Unterbrechung der Kontakte ein besonderer Schutzbedarf des Kindes und der Beziehung des Kindes zum umgangsberechtigten Elternteil besteht.
-Mehr Infos zum Beschützten Umgang-
Kinder Im Blick (KIB)
Der Elternkurs „Kinder im Blick“ stellt ein Präventionsangebot für Eltern in Trennung dar. Der Kurs behandelt drei grundlegende Fragen:
• Wie kann ich die Beziehung zu meinem Kind positiv gestalten und seine Entwicklung fördern?
• Was kann ich tun, um Stress zu vermeiden und abzubauen?
• Wie kann ich den Kontakt zum anderen Elternteil im Sinne meines Kindes gestalten?
Der Kurs wird vom Caritasverband, von der Psychologischen Beratungsstelle Höchst, der Eltern- und Jugendberatung Nordweststadt sowie von der Kinder-, Jugend- und Elternberatung Gallus und vom Internationalen Familienzentrum/Bockenheim in Kooperation mit dem Haus der Volksarbeit angeboten.
Aktuelle Kursangebote finden Sie hier.